Was bedeutet EUDR, die neue EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten?
Die neue EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen globale Entwaldung und Waldschädigung. Sie wurde am 30. Juni 2023 in Kraft gesetzt und wird ab dem 30. Dezember 2024 verbindlich für alle Unternehmen gelten. Was bedeutet die EUDR genau? Die Verordnung zielt darauf ab, den Import und Handel von Rohstoffen und Produkten wie Soja, Ölpalmen, Rindern, Kaffee, Kakao, Kautschuk und Holz nur dann zuzulassen, wenn sie nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung in Verbindung stehen.
Die Bundesregierung, in Person von Bundeskanzler Scholz und Agrarminister Özdemir, hat sich im September 2024 unter dem Druck deutscher Lobbyverbände entschieden, die Umsetzung der EUDR zu verzögern. Dabei verweist die deutsche Bundesregierung darauf, dass die Liste der unbedenklichen Herkunftsländer noch nicht ausgearbeitet sei und insbesondere Deutschland bis dato somit nicht als unbedenkliches Ursprungsland für Holz gelte.
Notwendigkeit der EUDR für Namensschilder aus Holz
Entwaldung trägt erheblich zur Klimakrise und dem Verlust an Biodiversität bei. Laut Schätzungen wurden in den letzten 30 Jahren weltweit rund 420 Millionen Hektar Wald zerstört, hauptsächlich durch nicht-nachhaltige Landwirtschaft. Diese Entwaldung hat schwerwiegende ökologische Folgen, da Wälder eine Schlüsselrolle im globalen Klimaschutz und in der Erhaltung der Artenvielfalt spielen. Rund 90 % der Entwaldung werden durch die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse verursacht, die oft für den Konsum in Europa bestimmt sind.
Durch die Einführung dieser Verordnung übernimmt die EU Verantwortung für den globalen Waldschutz und reagiert auf die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Lieferketten. Ziel der Verordnung ist es, die EU als Markt von Produkten, die mit Entwaldung in Verbindung stehen, zu isolieren und gleichzeitig weltweit Anreize für nachhaltige Praktiken zu schaffen.
Sinn und Bedeutung der EUDR
Die Verordnung schafft klare Regeln für Unternehmen, die Produkte in die EU importieren oder innerhalb der EU handeln. Sie müssen sicherstellen, dass die Produkte nicht zu Entwaldung führen und im Einklang mit den Gesetzen des Ursprungslandes produziert wurden. Dies betrifft nicht nur Primärrohstoffe wie Holz, sondern auch zahlreiche daraus hergestellte Produkte.
Die Verordnung geht weit über bestehende Regelungen hinaus, wie beispielsweise die EU-Holzhandelsverordnung, die sich nur auf illegalen Holzhandel konzentrierte. Mit der EUDR werden erstmals umfassendere, bindende Sorgfaltspflichten für Unternehmen eingeführt. Dies ist ein Meilenstein im globalen Waldschutz und ein Vorbild für andere Regionen weltweit.
Anforderungen der EUDR an Unternehmen
Unternehmen, die die betroffenen Rohstoffe oder Produkte in die EU importieren oder dort handeln, müssen nachweisen, dass ihre Lieferketten “entwaldungsfrei” sind. Zu den wichtigsten Anforderungen gehören:
Sorgfaltspflichten: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte nicht mit Entwaldung oder Waldschädigung verbunden sind. Hierzu gehört auch die Verpflichtung, genaue Informationen über die Herkunft der Rohstoffe zu liefern.
Sorgfaltsprüfung: Unternehmen sind dazu verpflichtet, eine Risikoanalyse durchzuführen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass keine entwaldungsbedingten Produkte in die EU gelangen. Diese Prüfungen umfassen auch eine Rückverfolgbarkeit der Produkte bis zum Ursprungsland und die Einhaltung der dort geltenden Gesetze.
Transparenz und Nachweis: Unternehmen müssen entsprechende Nachweise und Dokumentationen führen, um ihre entwaldungsfreien Lieferketten belegen zu können. Dazu gehört auch die Verwendung von GPS-Koordinaten, um die Herkunft der Rohstoffe zu überprüfen.
Folgen bei Nichteinhaltung
Die Nichteinhaltung der EUDR-Verordnung kann schwerwiegende Folgen für Unternehmen haben. Neben empfindlichen Geldstrafen droht auch der Ausschluss vom EU-Markt. Dies erhöht den Druck auf Unternehmen, sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorzubereiten und nachhaltige Praktiken in ihre Lieferketten zu integrieren.
Was bedeutet die EUDR mit Blick auf die wirtschaftlichen und ökologische Vorteile?
Die EUDR-Verordnung bietet nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile. Unternehmen, die sich frühzeitig auf die neuen Regelungen einstellen, können sich als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit positionieren und so das Vertrauen ihrer Kunden stärken. Der Trend zu umweltbewussten Produkten wächst stetig, und Verbraucher legen zunehmend Wert auf nachhaltige Lieferketten. Unternehmen, die diesen Anforderungen gerecht werden, profitieren langfristig von einem Wettbewerbsvorteil.
Zudem unterstützt die Verordnung das Ziel der EU, eine führende Rolle im globalen Kampf gegen den Klimawandel und den Verlust der biologischen Vielfalt zu übernehmen. Mit klaren Regeln und Sorgfaltspflichten bietet sie eine Blaupause für andere Regionen, ähnlich strenge Maßnahmen gegen Entwaldung zu ergreifen.
Fazit zur EUDR
Die EUDR-Verordnung ist ein wichtiger Schritt im globalen Kampf gegen Entwaldung und Waldschädigung. Sie setzt verbindliche Standards für Unternehmen und fördert nachhaltige Praktiken in globalen Lieferketten.
Wir bei holznamensschild.de sind uns unserer Verantwortung als holzverarbeitender Betrieb seit Gründung bewusst. Auch wir verwenden Holz, insbesondere Erlenholz, welches außerhalb der EU nachhaltig nach internationalen FSC & PEFC-Standards angebaut wird. Wir betrachten die EUDR als Chance, unsere Holz-Namensschild-Fertigung in Deutschland als nachhaltigen Vorreiter zu positionieren und um von dem wachsenden Markt für umweltbewusste Produkte zu profitieren.
Die Ausdefinierung der Länderklassifizierung durch die EU bleibt abzuwarten. Wir gehen davon aus, dass unsere Lieferquellen positiv gelistet werden und wir unseren Kunden zukünftig weiterhin individuelle und nachhaltige Namensschilder aus Holz anbieten werden.
Bei Fragen zur EUDR wenden Sie sich gerne an Birgit Fels ()
Quelle: BMEL
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